Shopify-Integration auf YouTube…
Marketing-Experte Nico Tettenborn erklärt, warum das neue Feature ein Gamechanger für das YouTube-Marketing werden könnte
YouTube als Shopping-Kanal – das ist Teil einer Strategie, die YouTube-Eigentümer Google auf Augenhöhe mit dem E-Commerce-Giganten Amazon und Facebooks integrierten Shopping-Features bringen soll. War es lange üblich, über Werbeanzeigen auf externe Landingpages oder Produktseiten zu gelangen, so soll sich dies durch die Einbindung von Shopify ändern.
Marketing-Experte Nico Tettenborn von der Agentur MAKE IT TETTEN sieht enormes Potenzial in dieser Neuerung. Konkret sei diese Kooperation für Händler hochinteressant, da sie es ihnen ermöglicht, die Zielgruppe mit ihren Angeboten dort abzuholen, wo sie sich ohnehin aufhält. Gerne erläutert er in folgendem Gastbeitrag, wie sich die neuen YouTube-Features optimal in eine Multichannel-Marketingstrategie einbinden lassen.
Facebook macht es vor – YouTube geht noch ein Stück weiter
Ganz neu ist die Idee vom Shopping in den sozialen Medien nicht: Schon seit mehreren Jahren ermöglicht es der Facebook Product Feed Onlinehändlern, ihre Produkte direkt auf dem sozialen Netzwerk vorzustellen. Durch eigene Shops und Verlinkungen in Posts oder bezahlten Anzeigen sind so bereits erhebliche Umsatzsteigerungen möglich.
Obwohl der Kauf selbst nach wie vor über eine externe Shopseite abgewickelt werden muss, zeigt dieses Beispiel bereits das Potenzial des Konzepts. So machen bei manchen Händlern Käufe über Facebook etwa 5 Prozent des Gesamtumsatzes aus – Tendenz steigend. Um da mitzuhalten, entwickelt YouTube diese Idee sogar noch weiter. Indem das Shopping direkt über die Plattform abläuft, erhalten Nutzer die Möglichkeit, Artikel ohne Umwege über externe Seiten zu erwerben.
Mehr als nur Nachahmung – wie die Shopify-Einbindung Streuverluste im YouTube-Marketing reduziert
Dies adressiert gleichzeitig ein Problem, das Werbetreibende auf YouTube schon lange plagt. Während sich Nutzer im Facebook-Feed oft ohne spezifische Nutzungsintention mit Inhalten berieseln lassen und nach etwas Interessantem suchen, rufen Nutzer YouTube-Videos mit einer klaren Absicht auf. Dies macht sie generell weniger empfänglich für Werbebotschaften – selbst wenn sie den Werbeclip bis zum Ende ansehen, sind sie danach auf das Video fixiert und kommen erst später auf das beworbene Produkt zurück.
Dadurch ist die Hemmung größer, diesen Fokus durch das Anklicken einer Anzeige zu unterbrechen, die auf eine externe Seite weiterleitet. Shopify schafft in diesem Punkt Abhilfe: Da das Produkt direkt unter dem Video angeboten wird, besteht die Möglichkeit, es sofort vorzumerken oder in den Warenkorb zu legen. Dies erspart dem Nutzer das Verlassen der Plattform und den Werbetreibenden die Mühe, Nutzer von YouTube wegzulocken.
Einkaufen auf YouTube bietet neue Möglichkeiten für Kunden und Händler – aber auch neue Eigenheiten
Die engere Einbindung von Shopping-Angeboten durch Shopify-Integration und die damit verbundene Möglichkeit zur direkten Interaktion sind es, die diesen Schritt zu so einem effektiven Gamechanger im Marketing auf YouTube machen. Nutzern wird dadurch eine komfortablere, effizientere Art des Shoppings eröffnet, während Werbetreibende einen bislang vornehmlich dem Marketing dienenden Kanal zum Umsatzgenerator konvertieren können.
Welches Wachstumspotenzial derartige Shopping-Features bieten, zeigen bereits andere Beispiele wie das von Social-Media-Konkurrent Facebook. Die Unterschiede im Nutzungsverhalten schaffen jedoch eine andere Ausgangsposition. Werbetreibende, die im neuen Shopping-Ökosystem auf YouTube Fuß fassen wollen, sollten sich daher mit den Besonderheiten der Plattform eingehend befassen und gegebenenfalls von einem Experten unterstützen lassen.
Über Nico Tettenborn:
Nico Tettenborn ist Geschäftsführer der Marketingagentur MAKE IT TETTEN. Das Team hilft Start-ups und jungen Unternehmen dabei, ihre Marken und Produkte im Internet so zu positionieren, dass sie auf eine gesunde Basis kommen, von der aus stetes Wachstum gewährleistet ist. Dabei bedienen sie drei Bereiche: Online-Marketing, Marktplatz-Management und die kreative Arbeit, das heißt Bilder, Videos, Design, Motion-Design und auch 3D. Mehr Informationen finden Bewerber unter: https://makeittetten.de/
hfs/re/ots/dpa/tt