Politik

Nordkorea will erneut Marschflugkörper getestet haben

Seit Jahren treibt Nordkorea die Entwicklung von Atomwaffen und entsprechenden Trägermitteln voran. Jetzt hat es offenbar neue Tests gegeben.

Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage einen militärischen Lenkflugkörper für den Ausbau der nuklearen Schlagkraft des Landes getestet. Zwei «neu entwickelte, U-Boot-gestützte strategische Marschflugkörper» des Typs «Pulhwasal-3-31» seien dabei am Sonntag unter Anleitung von Machthaber Kim Jong Un abgeschossen worden, berichteten die staatlich kontrollierten Medien. Das weithin isolierte Nordkorea unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramm internationalen Sanktionen.

Der Kurs Kims, die atomare Abschreckung breiter aufzustellen, werde wie geplant ausgeführt, hieß es in den Berichten. Auch beschleunige sich die nukleare Bewaffnung der Marine. Die Marschflugkörper hätten ihr Ziel auf einer Insel im Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan getroffen. Wie weit sie flogen, blieb unklar.

Südkoreas Militär hatte den Abschuss der Marschflugkörper am Sonntag erfasst. Unklar war demnach jedoch, ob sie dabei auch von einem U-Boot oder eventuell von einer Plattform im Wasser aus abgefeuert wurden. Schon am vergangenen Mittwoch hatte Nordkorea nach eigenen Angaben die gleiche Waffe erstmals getestet.

Strategische Marschflugkörper

Nordkorea hat in den vergangenen Jahren neben atomwaffenfähigen ballistischen Raketen auch mehrfach Marschflugkörper getestet, die es als strategisch bezeichnete. Das deutet die Absicht an, sie mit Atomwaffen ausrüsten zu wollen. Im Gegensatz zu ballistische Raketen sind Tests von Marschflugkörpern nicht direkt von den UN-Verbotsbeschlüssen gegen das Land betroffen. Anders als ballistische Raketen verfügen Lenkflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb.

Nordkorea, das insbesondere die USA und Südkorea als Feindstaaten betrachtet, treibt seit Jahren die Entwicklung von Atomwaffen und entsprechenden Trägermitteln voran. Wie die Staatsmedien berichteten, hatte sich Kim am Sonntag zudem über Details des Baus eines atomgetriebenen U-Boots informiert.

hfs/re/dpa/tt

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