Politik

SOZ-Gipfel in Samarkand: Dialog und Zusammenarbeit in einer interdependenten Welt

Shavkat Mirziyoyev, Präsident der Republik Usbekistan, zum Auftakt der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit

Zum Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), das unter dem Vorsitz Usbekistans am 15. und 16. September in Samarkand stattfindet, erklärt der Präsident der Republik Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev, das Ziel der Konferenz. In der derzeitigen „gefährlichen Spirale der Probleme in der vernetzten Welt“ gebe es nur einen einzigen Ausweg – nämlich „den konstruktiven Dialog und die multilaterale Zusammenarbeit, die auf Rücksichtnahme und Respekt für die Interessen jedes Einzelnen beruht“.

Präsident Shavkat Mirziyoyev ist Gastgeber des Gipfeltreffens, an dem 14 Staats- und Regierungschefs sowie Dutzende Repräsentanten internationaler Organisationen teilnehmen. Vor Beginn der Konferenz erklärt der Präsident am Montag: „Das derzeitige System der internationalen Zusammenarbeit, das auf universellen Grundsätzen und Normen beruht, beginnt erheblich zu versagen. Einer der Hauptgründe dafür ist eine tiefe Vertrauenskrise auf globaler Ebene, die wiederum geopolitische Konfrontationen und Risiken des Wiederauflebens von Stereotypen des Blockdenkens provoziert.“

Dieser Prozess der gegenseitigen Entfremdung erschwere die Rückkehr der Weltwirtschaft in die alten Bahnen und die Wiederherstellung der globalen Lieferketten. „Anhaltende bewaffnete Konflikte rund um die Welt destabilisieren die Handels- und Investitionsströme und verschärfen die Probleme der Lebensmittel- und Energiesicherheit.“ Kein Land könne darauf hoffen, dass es diese globalen Risiken und Herausforderungen umgehen oder allein bewältigen könne.

Bei der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit handle es sich, so der Präsident, um eine einzigartige zwischenstaatliche Struktur, die es geschafft habe, Länder mit unterschiedlichen kulturellen und zivilisatorischen Codes und eigenen außenpolitischen Leitlinien und Modellen der nationalen Entwicklung zusammenzubringen. Die SOZ habe in einem historisch kurzen Zeitraum einen weiten Weg zurückgelegt. „Heute ist die SOZ-Familie die größte regionale Organisation der Welt, die ein riesiges geografisches Gebiet und etwa die Hälfte der Weltbevölkerung vereint.“

In seiner Erklärung beschwört Präsident Mirziyoyev den „Samarkand-Geist“ als Verkörperung von Zusammenarbeit, Verständnis und Freundschaft – „als organische Ergänzung des ‚Shanghai-Geistes‘, der unsere Länder vor mehr als 20 Jahren veranlasste, eine neue nachgefragte Organisation zu schaffen“. Er sei deshalb „sicher, dass wir in Samarkand die Entstehung einer neuen Phase im Leben der SOZ erleben werden“.

Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit ist ein 2001 gegründeter internationaler Zusammenschluss von acht Mitgliedsstaaten und zahlreichen weiteren Staaten mit Beobachter- und Gaststatus. Die acht Mitgliedsstaaten sind die Volksrepublik China, Russland, Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan, Tadschikistan, Indien und Pakistan. Das Territorium dieser Länder beträgt mehr als 34 Millionen Quadratkilometer, das sind sechzig Prozent des Territoriums Eurasiens. Die Bevölkerung übersteigt 3,4 Milliarden Menschen. Das Gesamt-BIP der SCO-Länder beträgt rund ein Viertel der Weltwirtschaft.

Der komplette Wortlaut der Erklärung von Usbekistans Präsident Shavkat Mirziyoyev ist hier abzurufen:

hfs/re/ots/dpa/tt

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