Politik

Kim verkündet neues Level bei Hyperschall-Rakete

Seit Jahren konzentriert sich Nordkorea darauf, auch Hyperschallwaffen zu entwickeln. Die nächste Stufe soll mit dem jüngsten Test der Hwasong 16B nun gelungen sein. Die angeblich herausragenden Ergebnisse sieht der Westen etwas nüchterner.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine neue Hyperschall-Mittelstreckenrakete mit Festtreibstoffantrieb getestet. Staatschef Kim Jong Un erklärte, sein Land sei nun in der Lage, atomwaffenfähige Festbrennstoffsysteme für Raketen aller Reichweiten zu bauen, wie staatliche Medien berichteten. Die Rakete verfüge zudem über einen manövrierfähigen Sprengkopf. Kim strebt den Aufbau eines Waffenarsenals an, das politische Gegner in Asien und die USA ernsthaft bedrohen könnte.

Das südkoreanische und das japanische Militär hatten den Start einer nordkoreanischen Rakete nahe der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung östliches Meer gemeldet. Den nordkoreanischen Staatsmedien zufolge wurde der Test von Kim beaufsichtigt. Er bezeichnete die Hwasong-16B-Rakete als ein Schlüsselelement der nuklearen Abschreckung, die er weiter ausbauen wolle, um seine „Feinde“ zu bekämpfen – eine Anspielung auf die USA, Südkorea und Japan. Kim sagte, der Norden habe jetzt atomwaffenfähige Feststoffsysteme für „alle taktischen, operativen und strategischen Raketen mit verschiedenen Reichweiten“ entwickelt, meldete die Nachrichtenagentur KCNA.

In den vergangenen Jahren hat sich Nordkorea darauf konzentriert, mehr Waffen mit eingebauten Festtreibstoffen zu entwickeln. Diese Waffen sind leichter zu transportieren und zu verbergen und können schneller gestartet werden als Raketen mit Flüssigtreibstoff, die vor dem Start aufgetankt werden müssen und nicht über längere Zeiträume hinweg aufgetankt bleiben können.

Seit 2021 testet Nordkorea auch Hyperschallwaffen, die die fünffache Schallgeschwindigkeit überschreiten können. Sollten diese Systeme perfektioniert werden, könnten sie wegen ihrer Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit eine Herausforderung für regionale Raketenabwehrsysteme darstellen. Es ist jedoch unklar, ob die Hyperschallraketen des Nordens bei den Tests in den Jahren 2021 und 2022 durchgehend die gewünschte Geschwindigkeit von mehr als Mach 5 erreicht haben.

Bei dem Test am Dienstag erreichte der Hyperschall-Gleitkopf der Rakete nach der Trennung von der Trägerrakete laut KCNA eine maximale Höhe von 101 Kilometern und flog rund 1000 Kilometer weit, während er verschiedene Flugmanöver durchführte, bevor er in den Gewässern zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan landete. Das südkoreanische und das japanische Militär schätzten, dass die Rakete etwa 600 Kilometer weit flog.

hfs/re/dpa/tt

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