Politik

Trump verzweifelt: Richterin lehnt Prozess-Verschiebung erneut ab

Donald Trump will sich in den kommenden Monaten eigentlich ganz auf seinen Präsidentschaftswahlkampf konzentrieren. Die zahlreichen Verfahren gegen ihn stören da. Den Prozess um die Schweigegeldzahlung an eine Ex-Pornodarstellerin wollen seine Anwälte daher verschieben – und scheitern wiederholt.

Zum dritten Mal in dieser Woche hat ein Berufungsgericht eine von Donald Trump erstrebte Verzögerung des Strafprozesses, der am 15. April starten soll, gegen den früheren US-Präsidenten in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Porno-Star abgelehnt. Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge lehnte Richterin Ellen Gesmer den Antrag am Mittwoch (Ortszeit) ab.

Der Strafprozess gegen Trump ist der erste gegen einen früheren US-Präsidenten. Er soll kommenden Montag in New York mit der Auswahl der Geschworenen beginnen. Trumps Anwälte waren diese Woche bereits mit zwei weiteren Anträgen gescheitert, die darauf abzielten, den Prozessbeginn hinauszuzögern.

Die „New York Times“ schrieb, der jüngste Antrag „unterstrich Trumps zunehmend verzweifelte Versuche, den Prozess zu verzögern“. Konkret versuchten seine Anwälte mit dem Antrag, den Prozess zu verzögern, um Zeit für die abschließende Prüfung einer Klage gegen den zuständigen Richter, Juan Merchan, zu gewinnen. Die Anwälte des Republikaners argumentieren, der Richter sei befangen, weil dessen erwachsene Tochter als Beraterin auch für Demokraten gearbeitet habe.

Der 77-jährige Trump, der im November erneut für die Republikaner ins Weiße Haus gewählt werden will, ist in dem Schweigegeld-Verfahren unter anderem wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt. Hintergrund des Falls ist, dass Trump 2016 kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels, bürgerlich: Stephanie Clifford, zahlen ließ. Sie hatte behauptet, sie habe Sex mit ihm gehabt. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist.

Schweigevereinbarungen zwischen zwei Parteien sind nicht illegal. Trump wird aber vorgeworfen, er habe die Zahlungen unrechtmäßig verbucht, auf illegale Weise zu verschleiern versucht und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen wollen. Trump hat auf nicht schuldig plädiert.

hfs/re/dpa/tt

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