Panorama

Scholz besucht erneut ein Hochwassergebiet

Hochwasser

Scholz reist binnen weniger Tage zum zweiten Mal in ein Hochwassergebiet – diesmal in den Vorharz im Süden Sachsen-Anhalts. Aber auch in anderen Regionen kämpfen die Menschen weiter mit Wassermassen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besucht heute vom Hochwasser betroffene Regionen in Sachsen-Anhalt. Am Silvestertag hatte er bereits Hochwassergebiete in Niedersachsen besucht. Begleitet wird der Kanzler diesmal von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).

Gemeinsam wollen sich die Politiker in Oberröblingen, einem Stadtteil von Sangerhausen, über die Hochwasserlage informieren. Geplant ist ein Termin am Deich an der Helmebrücke, der zu brechen droht – gemeinsam mit dem Landrat des Kreises Mansfeld-Südharz, André Schröder (CDU).

Danach soll es ein Gespräch mit dem Einsatzleiter, den Einsatzkräften und den Bürgermeistern betroffener Kommunen geben. Im Anschluss daran wollen Scholz, Lemke und Haseloff zu einer Sandsackbefüllungsanlage in der Ortschaft Berga fahren und mit freiwilligen Helferinnen und Helfern sprechen. Dort wollen sie sich auch zur Lage äußern.

Katastrophenfall ausgerufen

Kurz vor dem Jahreswechsel wurde im Landkreis Mansfeld-Südharz der Katastrophenfall ausgerufen. Die Helme war stellenweise weit über die Ufer getreten. Bedroht sind derzeit mehrere Orte an dem Fluss.

Auch in anderen Bundesländern, vor allem in Niedersachsen, kämpfen die Einsatzkräfte seit Tagen gegen Wassermassen. Viele Pegel in Niedersachsen und in Teilen Bremens zeigen weiterhin die höchste Meldestufe an. Zwar soll es am Donnerstag weitgehend trocken bleiben – nach dem Dauerregen der vergangenen Tage droht die Situation sich jedoch an einigen Orten zu verschärfen. Betroffen sind demnach die Einzugsgebiete von Aller, Leine und Oker sowie von Hase und Hunte.

«Wir sind immer noch in einer enorm kritischen Lage, und wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Bekämpfung des Hochwassers», sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwochabend im NDR-Fernsehen.

Das Besondere an der aktuellen Lage sei, dass es Hochwasser großflächig an vielen Flüssen und Orten gleichzeitig gebe, sagte der Leiter des Ludwig-Franzius-Instituts für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen an der Leibniz-Universität Hannover, Torsten Schlurmann, der dpa.

Deiche an der Leistungsgrenze

Zudem dauere die Lage schon über Tage an. «Wir sehen keine schnell abfließende Hochwasserwelle an den Flüssen, sondern dass das Wasser quasi steht. Durch den langanhaltenden Einstau gibt es nun das Risiko, dass die Deiche an ihre Leistungsgrenzen stoßen», sagte Schlurmann.

Das Wasser trifft auch die Landwirtschaft. In Niedersachsen ist fast jeder Landwirt nach Angaben des Bauernverbandes derzeit von Überflutungen seiner Felder oder von Nässeschäden betroffen.

Hochwasserhilfe für Niedersachsen kommt auch aus dem Ausland: Ein Team des französischen Zivilschutzes will am Donnerstag bei Winsen an der Aller einen mobilen Deich errichten. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens will sich vor Ort ein Bild von dem Aufbau machen.

hfs/re/dpa/tt

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