Panorama

Schnee und Eis bremsen Bahn- und Flugverkehr aus

Es wird ungemütlich in Deutschland: Die Meteorologen sagen kräftige Schneefälle und Glatteis für große Teile des Landes voraus. Einige große Flughäfen und die Deutsche Bahn haben bereits reagiert.

Die Menschen in Deutschland müssen sich heute auf kräftige Schneefälle und Glatteis einstellen – und auf entsprechende Probleme im Verkehr. Starke Schneefälle und extremes Glatteis werden vor allem in der Mitte und im Süden des Landes erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Die Auswirkungen werden auch im Bahn- und Flugverkehr spürbar werden.

Die Meteorologen warnten vor extremer Glatteisgefahr im Südwesten sowie verbreitet Glatteis in der Südhälfte. Für den Westen und die Mitte Deutschlands sagten sie starken Schneefall voraus. Auch in den mittleren Landesteilen sowie im Osten soll es im Laufe des Tages schneien, wie es im Warnlagebericht hieß. Erwartet werden erhebliche Auswirkungen auf die Infrastruktur.

Mehr als 500 Flüge am Flughafen Frankfurt gestrichen

Am Frankfurter Flughafen fallen zahlreiche Flüge aufgrund der Warnungen vor Schnee und Glätte aus. Wie eine Fraport-Sprecherin am Morgen mitteilte, sind von 1047 geplanten Flügen bereits im Vorfeld 570 annulliert worden. Noch sei unklar, ob weitere hinzukommen, da man erst einmal die Wetterentwicklungen abwarten wolle. Passagieren empfehle man, sich vorab bei den Airlines über ihre Flüge zu informieren und bei Streichungen nicht zum Flughafen zu kommen.

Der angekündigte Schneefall und Eisregen im Süden und Westen Deutschlands hat auch Auswirkungen auf den Flugverkehr am Berliner Hauptstadtflughafen BER. Für den heutigen Tag wurden bislang 20 Flüge nach und aus Frankfurt gestrichen (je 10 Starts und 10 Landungen) sowie 10 Flüge von und nach München (je 5 Starts und 5 Landungen), wie eine Flughafensprecherin sagte. Passagiere, die nach Frankfurt oder München wollen, wurden gebeten, sich regelmäßig über ihren Flugstatus zu informieren.

Mehr als 250 Flüge am Flughafen München annulliert

Auch am Flughafen München sorgt die Wetterlage mit gefrierendem Regen und Glätte für Ausfälle. Von rund 650 geplanten Starts und Landungen seien mehr als 250 Flüge annulliert worden, sagte eine Sprecherin am Morgen.

Die restlichen Maschinen sollten nach vorläufigem Stand wie geplant starten oder landen. Ob es dabei bleibt, hängt nach Angaben des Flughafens von der weiteren Entwicklung ab. Der Winterdienst soll nach Angaben der Sprecherin dafür sorgen, dass eine Start- und Landebahn immer geöffnet ist. Bundesweite Einschränkungen im Bahnverkehr

Auch Bahnreisende müssen sich bundesweit auf Einschränkungen einstellen. Nach Angaben einer Sprecherin bereitet sich die Bahn «intensiv» auf die angekündigte Wetterlage vor. Laut Bahn hielten sich Mitarbeiter in den betroffenen Regionen bereit, um beispielsweise Weichen zu räumen oder die Verkehrssicherung an Bahnübergängen zu gewährleisten. An strategisch wichtigen Punkten im Schienennetz stünden Räumfahrzeuge und schwere Loks zur Verfügung. Zudem wurde die Zugbindung für Fahrten im Fernverkehr aufgehoben.

Glatte Straßen in Baden-Württemberg

Im Südwesten Deutschlands hat es am Morgen erste Unfälle wegen glatter Straßen gegeben. Dabei blieb es zunächst überwiegend bei Blechschäden. Die Polizei registrierte allein im Süden Baden-Württembergs etwa 30 Unfälle. Wie ein Sprecher sagte, sind dabei zwei Menschen leicht verletzt worden. Vor allem die Landkreise Konstanz, Rottweil und Tuttlingen seien betroffen.

Viele Unfälle wegen Glatteis gab es laut Polizei auch in Freiburg. Es seien bisher überwiegend Verkehrsunfälle mit Blechschäden zu verzeichnen, heiß es. «Einsatzkräfte sind verstärkt im Einsatz, um Unfallstellen zu sichern und Verletzten schnellstmöglich Hilfe zukommen zu lassen.»

Schulausfälle in Bayern

In einigen Landkreisen Bayerns fällt wegen der Wetterverhältnisse auch der Unterricht aus oder findet von zuhause statt. Wie das Kultusministerium in München mitteilte, betrifft der Schulausfall zahlreiche Landkreise. Darunter zum Beispiel Altötting, Tirschenreuth und Ansbach. Informationen dazu sollen bei den Schulen selbst abgefragt werden.

Wintersportregionen freuen sich über angekündigten Neuschnee

Trotz aller Wetterwarnungen freuen sich die Wintersportgebiete im Sauerland über den angekündigten Neuschnee. In den vergangenen kalten Tagen hätten die Schneekanonen etwa in Winterberg schon viel technischen Schnee produzieren können. Wenn jetzt noch Naturschnee dazukomme, sei das optimal für die Pisten, teilte das Skiliftkarussell Winterberg mit. «Die Bedingungen könnten kaum besser sein.» Am Wochenende rechnen Meteorologen zudem mit einigen Sonnenstunden im Sauerland.

Im Skiliftkarussell seien bei 80 Zentimetern Schneehöhe derzeit 20 Lifte in Betrieb, weitere könnten bis zum Wochenende dazukommen. Auch viele andere Skigebiete im Sauerland haben geöffnet. Insgesamt drehten sich nach Angaben der Wintersport-Arena Sauerland am Mittwoch 52 Lifte.

hfs/re/dpa/tt

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