Bau/Immobilien

NRW-Gebrauchtimmobilien im ersten Halbjahr um 5 Prozent günstiger geworden

LBS: Eigenheime stärker betroffen als Etagenwohnungen

Gebrauchte Wohnimmobilien sind im ersten Halbjahr 2023 in Nordrhein-Westfalen um 5 Prozent günstiger geworden. Im Mai vorigen Jahres erreichten die Preise nach jahrelangem Wachstum ihren Höhepunkt. Danach dämpften der starke Zinsanstieg, die hohe Inflation sowie die Diskussion um die künftige Energieversorgung das Kaufinteresse. Die Regionen profitieren allerdings unterschiedlich von dieser Entwicklung, sagt Roland Hustert, Immobilienexperte der Landesbausparkasse: „Die Preise gehen oft da spürbar zurück, wo sie vorher besonders stark gestiegen waren.“ So liegt die Entlastung in der Region Köln/Bonn/Düsseldorf bei minus 8 Prozent, im Sauer-/Siegerland sind es lediglich 2 Prozent. Auch die Art der Immobilie, also Eigenheim oder Etagenwohnung, sowie das Alter spielen eine Rolle, wie die Auswertung der Empirica-Preisdatenbank ergibt.

Eine gebrauchte Eigentumswohnung wurde in NRW im Mittel (Median) für 2.606 Euro und damit 3 Prozent günstiger angeboten als vor einem Jahr. Die Bandbreite reicht von 4.087 Euro im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf (- 7 %) bis zu günstigen 1.940 Euro im Sauer-/Siegerland, wo die Preise sogar um 1 Prozent stiegen.

Energieeffizienz von Gebrauchtimmobilien

Stärker ist der Preisrückgang bei den Eigenheimen zu spüren, er liegt im Landesschnitt bei minus 8 Prozent, bei den Reihen- und Doppelhäusern sogar bei minus 9 Prozent. Das Ruhrgebiet (- 10 bzw. – 9 %) und der Niederrhein (- 9 / – 12 %) profitieren etwas stärker von dieser Entlastung, als preisstabiler erweisen sich das Bergische Land (- 3 / – 9 %) sowie die Region Aachen/Eifel (- 6 / – 7 %).

Ein Hauptgrund: Da zunehmend Eigenheime der 70er und 80er Jahre auf den Markt kommen, müssen Interessenten hier die energetische Modernisierung mit einplanen. Hustert: „Fast die Hälfte der Gebrauchtimmobilien im aktuellen Angebot der LBS Immobilien NordWest hat eine Energieeffizienzklasse von maximal ‚F‘, muss also kurzfristig energetisch saniert werden.“ Ein weiteres Drittel entspreche den Stufen „D“ oder „E“, hier bestehe nach derzeitigen EU-Planungen zumindest Handlungsbedarf im Laufe der nächsten zehn Jahre. Entsprechenden Spielraum haben die Käufer bei den Kaufverhandlungen.

hfs/re/ots/dpa/tt

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