Wirtschaft

Miele übernimmt den belgischen Staubbeutel-Hersteller Eurofilters

  • Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Herstellung hochwertiger Filterprodukte und Materialien aus Vliesstoff
  • Miele baut Wertschöpfungstiefe weiter aus und erschließt neue Geschäftsfelder

Der deutsche Hausgerätekonzern Miele hat Ende Dezember zu 100 Prozent das Familienunternehmen Eurofilters übernommen. Das Unternehmen mit Sitz im belgischen Pelt steht für hocheffektive Lösungen aus Vliesstoff, darunter Material für Gesichtsmasken und eben Staubbeutel. Die beiden Unternehmen verbindet eine langjährige und erfolgreiche Geschäftsbeziehung, denn Eurofilters produziert einen großen Teil der bei Miele erhältlichen Staubbeutel. Zuletzt erweiterte der Vliesstoffspezialist außerdem sein medizintechnisches Portfolio.

Eurofilters wurde 1977 von der Familie Schultink gegründet und beschäftigt knapp 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Leitung teilen sich aktuell Jan Schultink als CEO und Frits Schultink als CFO. Neben Staubbeuteln produziert das Unternehmen auf insgesamt knapp 35.000 Quadratmetern am Standort in Pelt auch Material zur Herstellung von Gesichtsmasken sowie zur Blutfiltration. Miele wiederum ist der weltweit führende Hersteller von Premium-Hausgeräten für die Küche, Wäsche- und Bodenpflege. Hinzu kommen Geräte für Gewerbebetriebe, medizinische Einrichtungen und Labore sowie zur Luftreinigung.

„Mit seinem hervorragenden Produkt- und Patentportfolio passt Eurofilters daher gleich aus mehreren Gründen hervorragend zu Miele“, erklärt Gernot Trettenbrein, Senior Vice President der Miele Gruppe und Chef der Business Unit New Growth Factory. Zum einen erschließe sich Miele neue Geschäftsfelder, und zum anderen erhöhe man die eigene Wertschöpfung im strategisch wichtigen Geschäft mit Staubsaugerzubehör. „Damit können wir die Weiterentwicklung des Portfolios auch hier selbst steuern, etwa mit Blick auf die Qualitäts- und Nachhaltigkeitsaspekte“, so Trettenbrein weiter. „Zugleich freuen wir uns darauf, die bewährten Lieferbeziehungen von Eurofilters fortzuführen und weiter auszubauen.“

Weitergabe des Unternehmens an verantwortungsvollen Nachfolger

„Als Bestandteil der Miele Gruppe ist unser Unternehmen hervorragend für die Zukunft aufgestellt“, sagt Firmenchef Jan Schultink, der sich gemeinsam mit seinem Bruder mittelfristig aus Altersgründen aus dem Unternehmen zurückzieht. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit dem traditionsreichen deutschen Familienunternehmen und Qualitätsführer, der zudem schon lange zu unseren wichtigsten Abnehmern zählt, einen verantwortungsvollen und langfristig planenden Nachfolger gewinnen konnten“, ergänzt Frits Schultink. Mit der Unterstützung von Miele ergibt sich darüber hinaus die Chance, die Position von Eurofilters in Europa und darüber hinaus weiter auszubauen.

Über das Unternehmen: Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Bereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren, Kaffeezubereitung, Geschirrspülen, Wäsche- und Bodenpflege. Hinzu kommen Geschirrspüler, Luftreiniger, Waschmaschinen und Trockner für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Labore (Geschäftsbereich Professional). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland, je ein Werk in Österreich, Tschechien, China, Rumänien und Polen sowie die zwei Werke der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2020 rund 4,5 Milliarden Euro (davon in Deutschland: 29,5 Prozent). In fast 100 Ländern/Regionen ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt der in vierter Generation familiengeführte Konzern etwa 20.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa 11.050 davon in Deutschland. Hauptsitz ist Gütersloh in Westfalen.

hfs/re/ots/dpa/tt

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