Mehr Geld auf dem Konto…
Experte verrät, welche Versicherungen notwendig sind und welche nur Geld verschwenden
In Deutschland wird viel Geld für Versicherungen ausgegeben. Doch aufgrund der weiterhin steigenden Inflation, die sich aktuell stark auf die Energiepreise auswirkt, muss Geld gespart werden. Warum also nicht einfach die ungenutzte Haftpflicht kündigen?
„Die Haftpflichtversicherung zu kündigen ist eine sehr schlechte Idee“, erklärt Benjamin Adamietz. Er ist Versicherungsexperte und weiß, an welchen Ecken man wirklich sparen kann. Welche Versicherungen unbedingt notwendig sind, welche oft doppelt vorhanden sind und auf welche man verzichten kann, verrät er im Folgenden.
Warum sich Aktualisierungen lohnen
Viele Menschen verfügen über einen Versicherungsschutz, der bei genauem Hinschauen eher lückenhaft ist. „Ein echtes Problem, denn wer nur bedingt versichert ist, geht im Ernstfall leider leer aus. Es lohnt sich daher, die eigenen Versicherungen regelmäßig einer Prüfung zu unterziehen“, erklärt Benjamin Adamietz.
Anlässe, Verträge anzupassen, gibt es viele: So können zum Beispiel Veränderungen in der eigenen Lebenssituation für einen Tarif- oder Anbieterwechsel sprechen. Gerade Versicherungen, die seit Jahren in der Schublade schlummern, bieten oft nicht mehr das, was neue Verträge abdecken. Denn die Versicherer überarbeiten ihre Vertragsbedingungen regelmäßig. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass einige Versicherungstarife mit dem Alter immer teurer werden. Aktualisierungen machen in diesem Fall auf jeden Fall Sinn, weil sie einen noch besseren Schutz gewährleisten, obwohl man unterm Strich weniger Geld bezahlt.
Existenzielle Risiken umfassend absichern
Der deutsche Staat schreibt nur wenige Versicherungen vor. Darüber hinaus gilt der Grundsatz: Eine Versicherung ist immer dann sinnvoll, wenn der größtmögliche denkbare Schaden, den sie abdecken würde, im Ernstfall nicht aus eigener Tasche bezahlt werden kann. Versicherte, die dennoch Zweifel haben, welche Versicherungen unbedingt notwendig sind und auf welche verzichtet werden kann, tun gut daran, sich zunächst auf existenzielle Risiken zu konzentrieren – und diese Risiken anschließend bis ins Detail abzusichern. Statt der Handy- oder Brillenversicherung gilt es, sich zu fragen: Habe ich meine Haftpflichtversicherung? Bin ich für den Fall einer Erkrankung gewappnet? Ist meine Arbeitskraft versichert?
Haftpflichtversicherung
Die Haftpflichtversicherung ist sicherlich eine der existenziellen Versicherungen. Denn wer aus Leichtsinn oder Unvorsichtigkeit einen Schaden verursacht, ist gesetzlich verpflichtet, für diesen Schaden aufzukommen – ganz gleich, ob es sich dabei um einen kaputten Laptop, einen Gebäudeschaden oder einen schweren Unfall handelt. Eine private Haftpflichtversicherung sollte daher für jeden Bürger eine Selbstverständlichkeit sein.
Krankenzusatzversicherung
Die Krankenversicherung zählt zu denjenigen Versicherungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Aber auch eine Krankenzusatzversicherung ist zu empfehlen. Durch sie können Versicherte Mehrkosten, so zum Beispiel für Zahnersatz, teilweise auffangen. Außerdem bieten Krankenzusatzversicherungen den Vorteil, dass Leistungen, die sonst nur für Privatpatienten gelten, in Anspruch genommen werden können – so zum Beispiel eine Behandlung durch den Chefarzt oder die Einzelzimmerbelegung in der Klinik.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Auch die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist essenziell. Denn mit ihr sind Versicherte vor dem sozialen Abstieg geschützt. Dabei spielt es meist keine Rolle, warum der Betroffene nicht mehr dazu in der Lage ist, zu arbeiten – auch psychische Erkrankungen sind abgedeckt.
Private Altersvorsorge und Elementarschadenversicherung
Neben der Haftpflichtversicherung, der Krankenzusatzversicherung und der Berufsunfähigkeitsversicherung lohnt es sich, frühzeitig eine private Altersvorsorge abzuschließen. Je früher man sich darum kümmert, desto besser ist man im Alter abgesichert.
Ein weiteres wichtiges Thema sind Elementarschäden, die aufgrund des Klimawandels in Zukunft voraussichtlich immer häufiger auftreten werden. Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 ist ein tragisches Beispiel. Hier ist deutlich geworden, dass viele Menschen nicht ausreichend abgesichert sind. Eine Elementarschadenversicherung ist durchaus einen Blick wert, zumal sie sich oft ganz einfach in die Gebäude- oder Hausratversicherung mit einbeziehen lässt.
Über Benjamin Adamietz:
Benjamin Adamietz ist selbstständiger Versicherungsmakler und Geschäftsführer der ADAMIETZ & KOLLEGEN GmbH – zu finden unter https://www.finanzkanzlei-adamietz.de/. Er bietet sowohl Privatkunden als auch selbstständigen Unternehmern individuelle Versicherungslösungen an. Dabei hilft er ihnen, Produkte zu finden, die zu ihren persönlichen Ansprüchen passen. Der Versicherungsexperte verfolgt dabei einen kundenorientierten Ansatz und folgt stets seinen Leitworten: menschlich, modern und maßgeschneidert.
hfs/re/ots/dpa/tt