Politik

Kubicki attestiert Merz „Größenwahn“

Friedrich Merz glaubt zu wissen, dass die FDP die Ampel-Koalition noch vor der nächsten Bundestagswahl verlässt und nennt sogar schon einen neuen Wahltermin. FDP-Vize Wolfgang Kubicki widerspricht vehement und teilt gegen den CDU-Chef aus.

Die FDP wird laut ihres stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Kubicki nicht vorzeitig die Ampel-Koalition verlassen. Dies hatte zuvor CDU-Chef Friedrich Merz behauptet. Kubicki sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es sei schon ziemlich peinlich, dass Merz „in einem Anflug von Größenwahn selbst bestimmen will, wann der Bundestag neu gewählt werden soll“. Außerdem fügte der Vizepräsident des Bundestags hinzu: „Abgesehen davon, dass die FDP keinen Ausstieg plant, wäre sie selbst für einen solch unwahrscheinlichen Fall vorbereitet.“

Merz hatte für den Fall eines Bruchs der Ampel-Koalition sogar einen Termin für vorgezogene Bundestagswahlen ins Spiel gebracht: den 22. September. „Die FDP weiß: Wenn sie in der Koalition bleibt, fliegt sie bei der nächsten Bundestagswahl wieder aus dem Parlament. Sie wird nach meiner Einschätzung daher nicht als Teil der Ampel in den Wahlkampf gehen wollen“, sagte der CDU-Chef den Funke-Zeitungen.

Darauf antwortete Kubicki: „Die viel spannendere Frage ist ja, ob die Union jetzt zum zweiten Mal mit einem Kandidaten in eine Bundestagswahl gehen will, den viele Menschen im Land ablehnen und den vor allem weite Teile seiner eigenen Partei nicht mögen?“

Im Trendbarometer von RTL und ntv liegt Friedrich Merz in der Kanzlerpräferenz vor Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Habeck. Wenn der Bundeskanzler direkt von den Wählern bestimmt würde, käme der CDU-Chef auf 21 Prozent – was allerdings deutlich geringer ist als die 31 Prozent, die seine Partei erhält. Olaf Scholz kam im direkten Vergleich auf 16 Prozent, genau wie Robert Habeck. Die SPD erlangte ebenfalls 16 Prozent, die Grünen 13 Prozent.

hfs/re/dpa/tt

Cookie Consent mit Real Cookie Banner