KÖTTER Unternehmensgruppe mahnt politische Reformen an…
Verwaltungsrat Friedrich P. Kötter: „Ein erheblicher Teil der Gesetze geht an der Lebenswirklichkeit der Unternehmen vorbei“
Arbeits- und Fachkräftemangel, bürokratische Belastungen des Mittelstandes, eigene Gesetzgebung für die Sicherheitsbranche: Diese Themen standen u. a. im Fokus des Besuchs von Matthias Hauer, CDU-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Landesvorstand der CDU NRW, bei der KÖTTER Unternehmensgruppe, der in die Reihe „Praxis für Politik“ des Bundesverbandes der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) eingebunden war. Beim Meinungsaustausch u. a. mit Verwaltungsrat Friedrich P. Kötter wurde zudem die Leistungsstärke des Unternehmenscampus, zu dem die Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) gehört, mit Blick auf die Absicherung gegen die drohende Energiekrise deutlich.
Gemeinsamer Tenor nach dem jetzt erfolgten Treffen: Politik und öffentliche Hand müssen das Reformtempo deutlich erhöhen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland langfristig zu sichern. „Gerade der Mittelstand verdient unseren Rückhalt. Hier entstehen die meisten Arbeits- und Ausbildungsplätze, er ist somit Jobgarant und wichtiges Rückgrat der deutschen Wirtschaft“, untermauerte Matthias Hauer. „Daher braucht der Mittelstand auch politisch volle Unterstützung.“
Eine Aussage, die bei Friedrich P. Kötter und den weiteren Unternehmensvertretern Andreas Kaus (Geschäftsführender Direktor in der KÖTTER Unternehmensgruppe) und Volker Hofmann (Prokurist und Personalleiter in der KÖTTER Unternehmensgruppe) auf Zustimmung stieß. „Gerade als unternehmensnaher Dienstleister, der von einer soliden Konjunkturlage profitiert, betrachten wir die sich abzeichnende Rezession und die immer neuen Belastungen der deutschen Wirtschaft durch Energiekrise, Lieferengpässe etc. mit ganz besonderer Sorge“, betonte Friedrich P. Kötter. „Hinzu kommen die stetig steigenden Erschwernisse durch eine wachsende Steuer- und Abgabenlast sowie immer mehr Bürokratie. Ein erheblicher Teil der Gesetze geht an der Lebenswirklichkeit der Unternehmen vorbei und die Vielzahl bzw. Geschwindigkeit der immer neuen Gesetzesvorhaben führen schlichtweg zu einer Überforderung der deutschen Wirtschaft.“
Die Unternehmensvertreter machten dies exemplarisch an den Beispielen Bürokratisierung und Digitalisierung fest:
– Bürokratisierung: Die Belastung schreitet voran, bei gleichzeitig unzureichender Digitalisierung speziell im öffentlichen Sektor. Die daraus resultierende Negativ-Spirale verdeutlicht z. B. das neue „Nachweisgesetz“. Es bürdet Unternehmen nicht allein neue bürokratische Belastungen u. a. durch die erhebliche Ausweitung der Pflichtangaben in Arbeitsverträgen auf. Erschwerend kommt hinzu: Arbeitsverträge müssen wegen des Nachweisgesetzes auch künftig schriftlich geschlossen werden. Eine digitale Abwicklung, wie in anderen Staaten üblich, ist damit in Deutschland nicht vorgesehen.
Weitere Aspekte: Sicherheitsgewerbegesetz sowie Arbeits- und Fachkräftemangel
Zusätzliche Themen waren das von der Branche angestrebte Sicherheitsgewerbegesetz sowie der Arbeits- und Fachkräftemangel:
– Mit Blick auf Ersteres setzt die KÖTTER Unternehmensgruppe darauf, dass der beim Bundesinnenministerium (BMI) in Ausarbeitung befindliche Referentenentwurf zeitnah in den parlamentarischen Beratungsprozess einfließt, um eine Verabschiedung in der laufenden Legislaturperiode zu gewährleisten. Die Gesetzgebung ist ein entscheidendes Instrument, um u. a. die Qualität branchenübergreifend zu stärken.
– Um die Anforderungen des Arbeits- und Fachkräftemangels zu meistern, ist es mehr denn je erforderlich, „ausgetretene Pfade“ zu verlassen. Hierfür benötigt die Wirtschaft speziellen Rückenwind von Politik und öffentlicher Hand. Dies betrifft insbesondere die nachhaltige Förderung gemeinnütziger Organisationen wie die Initiative JOBLINGE, die über besonders hohe Erfolgsquoten bei der Integration junger Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verfügt.
Besuch in der hochmodernen Leitstelle
Den Abschluss des Treffens bildete ein Besuch in der NSL, die zu den modernsten und sichersten Leitstellen in ganz Europa zählt. Durch die Einbindung in die Notstromversorgung für den gesamten Campus am Stammsitz Essen ist das Alarmmanagement, also die vollautomatische Annahme von Alarmmeldungen und die darauffolgende Einleitung von Interventionsmaßnahmen, auch bei einem längeren Ausfall der externen Energieversorgung umfassend gesichert.
Unternehmenspraktika von Abgeordneten: BDWi-Reihe stößt erneut auf sehr gute Resonanz
Im Rahmen der Aktion „Praxis für Politik“ bietet der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) Abgeordneten aus dem Bundestag und dem Europäischen Parlament kurze Praktika in Unternehmen an, die in ihren Wahlkreisen ansässig sind. „Praxis für Politik“ stößt dabei auch in diesem Jahr auf sehr gute Resonanz.
„Der Ukraine-Krieg und die Energiekrise sorgen bei Unternehmen und Belegschaften für Verunsicherung. Umso mehr freuen wir uns, dass viele Politikerinnen und Politiker den Sommer nutzen, um in den Betrieben bei der BDWi-Aktion Praxis für Politik Rede und Antwort zu stehen“, erklärte BDWi-Präsident Michael H. Heinz in Berlin. „Seit dem Jahr 2003 bieten wir im Rahmen unserer Aktion Praxis für Politik Politikerinnen und Politikern an, ein Unternehmen aus ihrem Wahlkreis etwas besser kennenzulernen. Davon profitieren immer beide Seiten. Praktische Erfahrungen erleichtern das Verständnis dafür, wie Unternehmen einzelner Branchen ticken und welche Herausforderungen sie bewältigen müssen. Genauso wichtig ist das Verständnis für den politischen Betrieb.“
hfs/re/ots/dpa/tt