Freiwillig infiziert: MDR-„exactly“ über Ansteckungsgesuche via Telegram
Sich absichtlich mit Corona infizieren – Ansteckungsgesuche im Messenger-Dienst Telegram sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Welche Gründe zu diesem Schritt bewegen, klären MDR-„exactly“-Reporter am Montag, 14. Februar, ab 10 Uhr in der ARD Mediathek und ab 17.00 Uhr auf dem Youtube-Kanal „MDR Investigativ“.
„Gesucht: Corona leichter Verlauf“: Mit derartigen Aufrufen suchen Menschen auf Telegram nach Corona-Infizierten, um sich bei ihnen anzustecken. Auch Fabi, ein junger Mann aus der Nähe von Berlin, sucht nach einer Möglichkeit, um sich zu infizieren. Seine Motivation ist ungewöhnlich, das weiß er selbst: „Es interessiert mich, wie stark es mich treffen würde. Meiner Meinung nach habe ich ein relativ gutes Immunsystem, ich bin doppelt geimpft. Es ist die Neugier, vielleicht eine Art ‚Krankheitskick.‘“
Ein anderer junger Mann fühlt sich von der Politik durch eine mögliche bevorstehende Impfpflicht unter Druck gesetzt und fasst daher den Entschluss, sich selbst anzustecken, um einen Nachweis für Genesene zu erhalten. Auch finden sich in einigen Chats Nachrichten von Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind und denen ab 15. März tatsächlich eine Impflicht droht. Sie suchen teilweise verzweifelt nach Menschen, bei denen sie sich anstecken können.
Auf der Covid-Station an der Universität Dresden wurden in den vergangenen zwei Jahren mehr als 2000 Menschen behandelt, die an Covid-19 erkrankt waren. Stationsleiter Professor Martin Kolditz ist heute froh, dass er aufgrund der derzeit verbreiteten Omikron-Virus-Variante weniger schwere Verläufe behandeln muss. Dennoch warnt er klar vor einer absichtlichen Ansteckung: Ein wichtiger Grund für ihn sind die Langzeitfolgen, von denen auch junge Menschen und Personen mit milden Krankheitsverläufen betroffen seien.
Florian Barth und Sabine Cygan kommen in der neuen MDR-„exactly“-Folge „Freiwillig infiziert: Ansteckungsversuche über Telegram“ mit Menschen ins Gespräch, die sich absichtlich infizieren möchten und recherchieren in Chat-Gruppen des Messenger-Dienstes.
hfs/re/ots/dpa/tt