Erste Wohnung: So klappt’s auch mit der Abfalltrennung
Ob Ausbildung oder Studium, im Spätsommer und Herbst beginnt für viele junge Menschen ein neuer, spannender Lebensabschnitt. Dazu gehört auch: Bei den Eltern ausziehen. Doch plötzlich den eigenen Haushalt oder den einer WG zu organisieren, ist gar nicht so einfach. Kochen, waschen, putzen – und wie funktioniert das mit der Mülltrennung? Das erklärt die Initiative „Mülltrennung wirkt“. Denn mit der richtigen Mülltrennung klappt es nicht nur mit der Hausgemeinschaft und Vermieter*innen. Sie hilft außerdem, Klima und Ressourcen zu schonen.
Hausverwaltung oder Vermieter*innen sorgen dafür, dass Kommune und Entsorger Abfalltonnen für das Wohnhaus bereitstellen. Für die korrekte Mülltrennung sind Mieter*innen allerdings selbst verantwortlich. Doch oftmals fehlt es noch an Wissen über Mülltrennung: Durchschnittlich 30 Prozent falsch entsorgter Abfall finden sich in der Gelben Tonne/im Gelben Sack. Das kann schnell zu Verstimmung führen. So kann nicht korrekt entsorgter Abfall zusätzliche Kosten für alle Mieter*innen verursachen. Wichtig ist aber vor allem: Durch diese Fehlwürfe gehen Wertstoffe verloren. Wie die Müllentsorgung im neuen Zuhause funktioniert, ist in der Hausordnung geregelt. Wie der eigene Müll richtig getrennt wird, das erklärt die Initiative „Mülltrennung wirkt“:
Mülltrennung für Einsteiger – die Basics
Die einfache Grundregel lautet: In die Gelbe Tonne/den Gelben Sack gehören ausschließlich gebrauchte und restentleerte Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind.
Das sind Leichtverpackungen aus Kunststoff wie Joghurtbecher oder leere Shampooflaschen. Auch Aluminium- und Weißblechverpackungen wie Konservendosen oder Senftuben und Verbundmaterialien, zum Beispiel Getränkekartons, kommen in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack. Papier, Pappe und Karton werden in der Altpapiertonne gesammelt. Glasflaschen ohne Pfand und Einweggläser werden, nach Farben sortiert, in die entsprechenden Altglascontainer geworfen. Organische Abfälle, etwa Gemüse- und Obst- oder Speisereste kommen in die Biotonne. In die graue oder schwarze Tonne gehört der Restmüll. Das sind beispielsweise Hygieneartikel wie Kosmetik- oder Papiertaschentücher und Einwegrasierer oder auch gebrauchte Küchentücher, Zigarettenasche und -kippen oder abgelaufene Medikamente.
Trenntipps für Fortgeschrittene
Für die perfekte Mülltrennung gibt es ein paar Besonderheiten:
- Deckel ab: Deckel, etwa von Joghurtbechern oder Senftuben, die aus anderen Materialien als die restliche Verpackung bestehen – zum Beispiel aus Aluminium -, gehören in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack. Wichtig ist, dass Deckel oder Verschlüsse getrennt vom anderen Teil der Verpackung hineingeworfen werden.
- Verschiedene Kunststoffe trennen: Bei vielen Kunststoffverpackungen für Lebensmittel besteht die Verschluss- oder Sichtfolie aus anderen Kunststoffen als die Schale. Diese Verpackungsbestandteile sollten, soweit möglich, voneinander getrennt in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack geworfen werden.
- Verpackungen leeren: Der Joghurt ist nicht aufgegessen? Bevor Verpackungen in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack entsorgt werden, sollten sie restentleert („löffelrein“) sein. Übrigens: Stark verschmutztes Papier, zum Beispiel der leere Pizzakarton, an dem noch jede Menge Tomatensauce oder Fett klebt, kommt nicht ins Altpapier, sondern in die Restmülltonne.
- Nicht stapeln: Joghurtbecher und andere Verpackungen nicht stapeln, Getränkekartons & Co. flachdrücken und in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack entsorgen.
Alle Tipps dienen dazu, die Sortier- und Recyclingprozesse zu optimieren, um möglichst viele Wertstoffe im Kreislauf zu halten.
Richtig trennen: gut fürs Klima
„Wer das erste Mal einen eigenen Haushalt führt, sollte sich unbedingt auch mit dem Thema Mülltrennung befassen“, erklärt Axel Subklew, Experte der Initiative „Mülltrennung wirkt“. „Denn die richtige Mülltrennung ist nicht nur gut fürs nachbarschaftliche Klima. Wir können damit auch einen effektiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten.“ So zeigt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts: Durch die Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Das ist so viel, als würde eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen. Gleichzeitig werden durch Verpackungsrecycling im Jahr rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe erzeugt. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Herstellung neuer Produkte.
Für den Einstieg in die richtige Mülltrennung bietet die Initiative „Mülltrennung wirkt“ viele Tipps und übersichtliche Trenntabellen in verschiedenen Sprachen zum Download an.
Über „Mülltrennung wirkt“
„Mülltrennung wirkt“ist eine Initiative der dualen Systeme in Deutschland. Die dualen Systeme organisieren mit ihren Dienstleistern aus der Entsorgungs- und Recyclingbranche die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen. Grundlage für ihre Arbeit ist das Verpackungsgesetz. An der bundesweiten Initiative „Mülltrennung wirkt“ sind aktuell elf duale Systeme beteiligt. Gemeinsam wollen sie aufklären, mit Irrtümern und Müllmythen aufräumen und möglichst viele Menschen zum Mitmachen motivieren.
hfs/re/ots/dpa/tt