Politik

Baerbock zu Krisengesprächen in Ägypten

Eine Woche nach dem blutigen Terror der islamistischen Hamas in Israel setzt Außenministerin Baerbock ihre Bemühungen um die Freilassung der Geiseln fort. Helfen Gespräche in Kairo weiter?

Außenministerin Annalena Baerbock hat ihre Krisengespräche nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in Ägypten fortgesetzt. Die beiden Minister hätten sich unter anderem über die gemeinsamen Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten deutschen Geiseln und die Fragen des humanitären Zugangs nach Gaza ausgetauscht, hieß es aus deutschen Delegationskreisen.

Es sei ein «gutes und konzentriertes rund einstündiges Gespräch» am Rande des Krisenbesuchs Baerbocks in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gewesen, hieß es weiter. Die Außenministerin und ihr türkischer Kollege «haben sich intensiv zu ihren Erkenntnissen und Schlussfolgerungen aus den Krisengesprächen der letzten Tage ausgetauscht». Ein weiteres Gesprächsthema sei die Unterstützung der Ukraine gewesen. Die beiden Außenminister hätten vereinbart, in der aktuellen Krise engen Kontakt zu halten.

Baerbock war gestern Abend aus Israel nach Ägypten weiter gereist. Der Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin nach Tel Aviv geflogen war, kehrte mit deutschen Staatsangehörigen an Bord nach Deutschland zurück. Auf der Plattform X schrieb das Auswärtige Amt: «Weitere 85 deutsche Staatsangehörige haben soeben den Flughafen Tel Aviv verlassen. Außenministerin @ABaerbock wünschte allen eine gute und sichere Heimreise.» Baerbock reiste mit einer kleineren Maschine der Flugbereitschaft nach Ägypten.

«Lassen Sie diese unschuldigen Menschen frei»

Baerbock hatte die Hamas bereits gestern während einer Pressekonferenz mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen mit einem emotionalen Appell aufgerufen, die verschleppten Geiseln freizulassen. Sie appelliere nicht nur als Außenministerin, sondern als Mensch und Mutter an die Hamas und deren Verbündete: «Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei», sagte sie. Dies sei «die Erwartung all derjenigen, die auf der Seite der Menschlichkeit stehen».

Die Bundesaußenministerin appellierte an Länder wie Katar und Ägypten, die über direkte Gesprächskanäle verfügten, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. Unter den rund 150 Geiseln wird auch eine einstellige Zahl von deutschen Doppelstaatlern vermutet.

Baerbock sicherte Israel bei ihrem Besuch volle Solidarität zu. «In diesen schrecklichen Tagen stehen wir an Ihrer Seite und fühlen mit Ihnen. In diesen Tagen sind wir alle Israelis», sagte sie. Auf die Frage, wie Deutschland Israel politisch und eventuell militärisch unterstützen werde, antwortete sie: «Mit allem, was Israel von uns braucht.» Sie fügte an: «Und mit allem, heißt auch mit allem.»

hfs/re/dpa/tt

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