Fernsehen

„ZDF.reportage“ über die Suche nach bezahlbarem Wohnraum

Wohnungsmangel, Gentrifizierung, explodierende Preise – Wohnungen sind knapp und Mieten hoch. Vor allem Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen haben auf dem freien Wohnungsmarkt wenig Chancen. Die „ZDF.reportage: Mietenwahnsinn – Wenn Wohnen unbezahlbar wird“ begleitet am Sonntag, 24. Oktober 2021, 18.00 Uhr im ZDF, Menschen auf ihrer schwierigen Suche nach einer bezahlbaren Wohnung. Der Film von Anja Marx und Oliver Koytek ist ab Freitag, 22. Oktober 2021, 9.00 Uhr, in der ZDFmediathek abrufbar.

Beim Blick auf die Wohnungsanzeigen in Solingen verzweifelt Selina A. zunehmend: Seit mehr als einem Jahr suchen sie und ihr Mann erfolglos nach einer neuen Bleibe für sich und ihre drei Kinder. Wegen einer Eigenbedarfskündigung müssen sie ihre Wohnung in wenigen Wochen räumen. Obwohl beide berufstätig sind, gibt es kaum bezahlbare Angebote – zudem sind Familien häufig unerwünscht.

Darius und Isabel aus Kassel haben keine Kinder, doch als Studentenpaar sind auch sie nicht besonders gefragt bei Vermietern. Seit Monaten suchen sie einen Ersatz für ihre befristete Wohnung. Die nordhessische Studentenstadt verzeichnet seit Jahren steigende Bevölkerungszahlen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Preise für frei vermieteten Wohnraum. Zugleich ist die Zahl der preisgebundenen Wohnungen gefallen – eine schwierige Situation für Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

Die Verantwortung für die Mietmisere sieht Sebastian Schipper, Professor für Geografische Stadtforschung, nicht vorrangig bei Vermietern, sondern bei der Politik, die den sozialen Wohnungsbau jahrzehntelang vernachlässigt und stattdessen auf die Kräfte des freien Marktes gesetzt hat. „Investoren haben beim aktuell niedrigen Zinsniveau durchaus Interesse daran, neue Wohnungen zu schaffen. Das heißt aber nicht, dass diese neuen Wohnungen auch für alle bezahlbar sind. Hier braucht es mehr Regulierung durch den Staat,“ so Schipper.

Daniel Dieckmann von der Nachbarschaftsinitiative der Berliner Habersaathstraße kämpft seit Jahren mit seinen Nachbarn gegen einen geplanten Abriss des Gebäudes. Die 106 Wohnungen mitten im Stadtzentrum sind nicht luxuriös, aber in gutem Zustand und bezahlbar. „Warum muss man gute Wohnungen mit fairen Mieten abreißen und durch teure Luxusappartements ersetzen?“

hfs/re/ots/tt

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