WAZ: Stahlindustrie dringt auf schnelle Entscheidungen der künftigen Bundesregierung
Die IG Metall und der Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl dringen auf rasche Entscheidungen einer künftigen Bundesregierung zum klimafreundlichen Umbau der Industrie. „In einem 100-Tage-Programm der neuen Bundesregierung brauchen wir Planungssicherheit für Investitionen, um eine klimafreundliche Stahlindustrie aufzubauen. Die Zeit drängt“, sagte IG Metall-Bundesvorstand Jürgen Kerner der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe) in einem Doppel-Interview mit Stahl-Präsident Hans Jürgen Kerkhoff. „Spätestens in den ersten drei Monaten des neuen Jahres sollte klar sein, worauf sich die Unternehmen und ihre Beschäftigten einstellen können“, sagte Kerner.
Auch Branchenpräsident Kerkhoff hob den Zeitdruck hervor. „Wir brauchen Tempo. Wir haben schon viel Zeit verloren, das können wir uns nicht weiter leisten“, sagte Kerkhoff. „Jede neue Koalition ist gut, die uns schnell Handlungsfähigkeit bringt.“ IG Metall-Vorstand Kerner forderte einen staatlichen „Transformationsfonds“, der bis zum Jahr 2030 mit zehn Milliarden Euro ausgestattet sein sollte. „Das ist viel Geld, die Investition rechnet sich aber, da das Potenzial für mehr Klimaschutz in der Stahlindustrie besonders groß ist“, sagte Kerner. In der Stahlindustrie arbeiten Branchenangaben zufolge bundesweit rund 85.000 Menschen.
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